Kommunaler Servicebetrieb Dorsten
„Zeit, dass sich was dreht“ – KSD setzt auf einen vollelektrischen Trommelmüllwagen und geht damit einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität
Den Bürgerinnen und Bürgern wird in den nächsten Tagen ein ungewöhnliches Fahrzeug auf den Straßen Dorstens auffallen: ein moderner Trommelmüllwagen vom Typ Rotopress auf einem serienneuen, vollelektrischen Fahrgestell von Volvo FM Low Entry Electric. Mit dieser Anschaffung geht der Kommunale Servicebetrieb Dorsten (KSD) einen weiteren Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität.
Das Fahrzeug ersetzt ein herkömmliches Diesel-Sammelfahrzeug aus dem Jahr 2013 und wird künftig in der Restmüll- und Bioabfuhr eingesetzt. Mit einem Anschaffungspreis von 750.000 Euro stellt die Investition eine bedeutende, aber notwendige Maßnahme dar: Das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetz verpflichtet Kommunen, bei der Fahrzeugbeschaffung Mindestquoten für alternative Antriebe zu erfüllen. Unterstützt wurde die Anschaffung durch eine Förderung in Höhe von 250.000 Euro aus dem Programm progres.NRW.
Technische Highlights des Fahrzeugs
- Vollelektrisch mit 360 kWh Batteriekapazität, Ladeleistung bis 250 kW DC, Reichweite ca. 200 km
- 330 kW Leistung, zulässiges Gesamtgewicht 28 Tonnen – durch 2 Tonnen Mehrgewicht wird die Batterielast ausgeglichen, sodass die Nutzlast mit 11 Tonnen der eines Diesel-LKW entspricht
- Niederflur-Fahrerhaus für optimale Sicht und bequemes Ein- und Aussteigen
- Umfangreiche Sicherheits-Features:
- kamerabasierte Spiegeltechnologie
- aktiver Rückfahrassistent (automatisches Bremsen bei Hindernissen)
- Abbiegeassistent
- Notbremsassistent
Der Rotopress-Aufbau fasst rund 21 m³. Von der Funktion her wird der Abfall über eine Schüttungseinrichtung in das Trommelinnere gegeben und dann durch die Drehbewegung der Trommel mit Hilfe einer innenliegenden Schnecke nach vorne befördert und verdichtet. Zum Entleeren läuft der Vorgang umgekehrt: Das Heckteil wird angehoben, die Trommel dreht „rückwärts“ und der Müll wird ausgeschoben. Die Entleerung dauert rund 360 Sekunden.
Diese Bauweise bietet wesentliche Vorteile gegenüber Pressplattensystemen: Sie ist störungsärmer, benötigt keine komplexe Hydraulik und ist vollständig wasserdicht – kein Sickerwasser kann austreten.
„Dorsten investiert in die Erprobung neuer Technologien für eine klimafreundlichere Zukunft– auch bei der Abfallentsorgung“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff und ergänzt: „Mit diesem vollelektrischen Sammelfahrzeug zeigen wir, dass Klimaschutz und kommunale Daseinsvorsorge zusammengehören. Es ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass wir gesetzliche Anforderungen nicht nur erfüllen, sondern unsere Stadt aktiv nachhaltiger gestalten wollen.“
Auch für den Kommunalen Servicebetrieb Dorsten ist die Anschaffung ein Meilenstein: „Das neue Fahrzeug ist ein technologischer Sprung für den KSD: leise, emissionsfrei und mit höchstem Sicherheitsstandard“, erklärt Andreas Jung, Betriebsleiter des KSD. „Wir investieren hier nicht, weil es Spaß macht, sondern weil es notwendig ist und weil wir davon überzeugt sind, dass dies der richtige Weg ist.“
Eine vollständige Umstellung des LKW-Fuhrparks auf Elektroantrieb ist derzeit noch nicht realistisch, da die Fördermöglichkeiten ausgelaufen sind und die Fahrzeuge sehr kostenintensiv sind. Der KSD prüft deshalb auch weitere klimafreundliche Lösungen.
Mit dem Slogan „Zeit, dass sich was dreht… und Dein Müll dreht hier sauber seine Runden“, der auf der Trommel zu lesen ist, macht das Fahrzeug zudem deutlich: Dorsten bewegt sich – für saubere Straßen und eine bessere Umwelt.
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